Joachim Mohr Mathematik Musik
Mit Zug, Bus und Schiff.
Leserbriefe
Leserbrief vom 27.10.95 im Schwäbischen Tagblatt
Kleine Beobachtung
Ortschaftsräte im Neckartal, Parteien, Bürgerinitiativen und so weiter, alle überlegen: Wie kann man den Verkehr durchs Neckartal zum Rottenburger Autobahnanschluss bewältigen? Rechts oder links vom Neckar? Neue Trassen? Geänderte Verkehrsschilder? Oder: Umleitung durchs Ammertal?
Dieses Nachdenken sei niemandem verwehrt. Das Grundübel - der unersättliche Moloch Verkehr - wird dadurch nicht beherrscht. Dazu eine kleine Beobachtung aus dem Neckartal: Jahrzehntelang gehörte zum Herbst, dass die Bauern ihre Zuckerrüben zum nächsten Bahnhof brachten. Züge übernahmen dann die Ernte. Heute ist der Rübentransport mit dem Lkw kostengünstiger. Unzählige weitere Güter werden europaweit unnötig auf der Straße befördert. Demnächst wird wohl auch Rottenburger Mineralwasser nach Norddeutschland zum Abfüllen in PET-Flaschen geschafft werden. Die wahren Kosten - fragen Sie die Anlieger der Durchgangsstraßen im Neckar- und Ammertal oder die Klimaforscher - trägt die Allgemeinheit.
Ich meine: Macht nicht nur Druck, Verkehrsschilder abzuändern. Machen wir Druck, dass Güter und Personen schneller und preisgünstiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt werden können. Schaffen wir Bedingungen, dass es billiger ist, Zuckerrüben mit der Bahn zu transportieren, und dass es billiger, bequemer und schneller ist, mit Bahnen und Bussen nach Tübingen zu fahren.
Die Anwohner der Durchgangsstraßen und die Handwerker, deren Fahrzeiten sich wieder verkürzen, sind für jede Entlastung dankbar.
Dr. Joachim Mohr, Rottenburg, .Legionsweg 5
17.11.2009 Schwäbisches Tagblatt
Noch mehr Straßen?
Im
Parkverbot
Antwort für einen Parksünder, der sich ungerecht behandelt
fühlt, wie er am 13. November im „Sprachrohr“ kund tat.
Sehr geehrter
Herr Schneider, Sie können alle halbe Stunde von Lustnau ins Französische
Viertel fahren. Gut: Sie fahren 25 Minuten und müssen noch einen Fußweg von
drei beziehungsweise fünf Minuten zurücklegen. Mit dem Auto geht es – falls Sie
nicht im Stau stecken bleiben – schneller. Aber mit der Parkplatzsuche haben
sie nur einen Zeitvorteil, wenn Sie Ihr Auto im Parkverbot abstellen. Was
fordern Sie von den Stadtvätern? Noch mehr und breitere Straßen? Noch mehr
öffentliche Parkplätze? Wer ist jetzt unverschämt? Das schreibt Ihnen ein
begeistertes Mitglied von teilAuto.
Joachim Mohr, Tübingen