Beispiel: | |
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Definition:
f‾ heißt Umkehrfunktion zu f, wenn sie f "rückgängig macht": Genauer: wenn für alle x ε Df gilt: |
d.h. f‾(f(x))=x. |
2 f: x |-> x Definitionsbereich z.B. D = [0;2] f Wertebereich W = [0;4] . f 2 Zu jedem x ε D kann man y = f(x) = x angeben. f 2 Zum Beispiel ist für x = 1,5 speziell y = f(1,5) = 1,5 = 2,25. Umgekehrt kann man zu jedem y ε W das Argument x ε [0;2] f 2 finden mit x = y. Nehmen wir zum Beispiel y = 2,2801. 2 Nun wird eine Zahl x ε [0;2] gesucht mit x = 2,2801. —————— Das ist bekanntlich x = \/2,2801 = 1,51. Allgemein finden wir - zu jedem y ε W das passende x durch x = \/y. f Die Umkehrfunktion von f ist also - - f: y |-> = \/y, y ε W = [0;4]. f —— 2 - 2 Hier: \/x = x und (\/y) = y. - - Allgemein: f(f(x)) = x und f(f(y)) = y. |
- - f: y |-> \/y mit y ε [0;4].Die allgemein Quadratfunktion f mit f(x)=x2 (xεR) ist nicht umkehrbar und hat deshalb auch keine Umkehrfunktion, da zum Beispiel 4=f(x) also 4=x2 keine eindeutige Lösung hat. Es gibt zwei Lösungen: x=2 und x=-2.
- - f: x |-> \/x x ε [0;4] D = [0;4] = W W = [0;2] = D f‾ f f‾ f |
Bemerkung zur Spiegelung an der 1. Winkelhalbierenden:
Die x- Achse wird auf die y-Achse gespiegelt. Q(x|0) auf Q'(0|x) zum Beispiel Q(4|0) auf Q'(0|4) Das Dreieck 0(0|0)Q (x|0)P (x|y) auf 0(0|0)Q'(0|x)P'(y|x) zum Beispiel 0(0|0)Q( 4|0)P (4|2) auf 0(0|0)Q'(0|4)P'(2|4) Die x- und y-Werte werden also vertauscht. P(x|y) auf P'(y|x) zum Beispiel P(4|2) auf P'(2|4) |
1 3 1 Skizziere das Schaubild von f mit f(x) = ——x + -x 10 5 mit Hilfe der Werte f(0), f(1), f(2) und f(3)! - Skizziere dann das Schaubild der Umkehrfunktion f!Lösung
Funktion p(1)=1 Umkehrfunktion: p‾(1)=1 p(2)=5 p‾(2)=4 p(3)=4 p‾(3)=5 p(4)=2 p‾(4)=3 p(5)=3 p‾(5)=2Die Funktion p und ihre Umkehrfunktion p‾ sind auf der endlichen Menge {1,2,3,4,5} definiert.
p(1)=1, da 1·1 = 1 p(2)=6, da 2·6 = 11 + 1, also 2·6 = 1 mod 11 p(3)=4, da 3·4 = 11 + 1, also 3·4 = 1 mod 11 p(4)=3, da 4·3 = 11 + 1, also 4·3 = 1 mod 11 p(5)=9, da 5·9 = 4·11 + 1, also 5·9 = 1 mod 11 p(6)=2, da 6·2 = 11 + 1, also 6·2 = 1 mod 11 p(7)=8, da 7·8 = 5·11 + 1, also 7·8 = 1 mod 11 p(8)=7, da 8·7 = 5·11 + 1, also 8·7 = 1 mod 11 p(9)=5, da 9·5 = 4·11 + 1, also 9·5 = 1 mod 11 p(10)=10, da 10·10 = 9·11 + 1, also 10·10 = 1 mod 11 Funktion p(1)=1 Umkehrfunktion: p‾(1)=1 p(2)=6 p‾(2)=6 p(3)=4 p‾(3)=4 p(4)=3 p‾(4)=3 p(5)=9 p‾(5)=9 p(6)=2 p‾(6)=2 p(7)=8 p‾(7)=8 p(8)=7 p‾(8)=7 p(9)=5 p‾(9)=5 p(10)=10 p‾(10)=10Die Permutation p ist auf {1,2,3,4,5,6,7,8,9,10} definiert und identisch mit seiner Umkehrfunktion p‾.
In Delphi kann man die Permutation p und Umkehrfunktion p_ von p
folgendermaßen programmieren.
function p(n: integer): integer; begin Case n of 0: result := 5; //Definitionsbereich {1,2,...,f(0)} 1: result := 1; 2: result := 5; 3: result := 4; 4: result := 2; 5: result := 3; else raise Exception.CreateFmt( '%d liegt nicht im Definitionsbereich',[n]); End; end; function p_(n: integer): integer; //Umkehrfunktion von p var i:integer; begin for i := 1 to f(0) do //f(0)=Maximalwert if p(i) = n then Begin //p(i) = n <=> p_(n) = i (Basisgleichung) result := i; exit; End; end;Effizienter ist das Speichern von p und der Umkehrfunktion q in zwei Arrays. Die Umkehrfunktion wird dann mit folgender Prozedur ein- für allemal berechnet:
var p,q: array[1..max] of integer; ... procedure speichere_invers_von_p_in_q; var u, v: integer; begin for u := 1 to max do for v := 1 to max do if p[u] = v then q[v] := u; //Basisgleichung end;
Bei reellwertigen Funktionen werden die Umkehrfunktionen
durch ausgeklügelte Verfahren der höheren Mathematik berechnet, die
function rt3(a: real): real; const eps = 1E-17; //Real hat 15-16 sign. Stellen var old: real; begin if a = 0 then Begin result := 0; exit; End; result := abs(a)/3; repeat old := result; result := (2*result + abs(a)/sqr(result))/3; //für f(x) = x^3 - a ist x(n+1)=1/3*(2*xn-a/xn^2) until abs(result - old) < result*eps; //relativer Fehler if a < 0 then result := - result; //Hier: sqrt3(-64) = -4 etc. end;
Funktion p(1)=1 Nicht umkehrbar, da p(2)=p(5) und daher - p(2)=3 "p(3)" nicht eindeutig. p(3)=4 p(4)=2 p(5)=3
Beispiel 5 (zentrische Streckung)Ein Beispiel für eine umkehrbare Funktionaus der Geometrie ist die zentrische Streckung von O(0|0) aus mit dem Faktor 2. Abbildung (im Sinne von Funktion) 2 2 f: R -> R P(x|y) → P'(2x|2y) Umkehrabbildung (Umkehrfunktion) - 2 2 f: R → R x y P(x|y) → P'(-|-) 2 2 |
Aufgabe 3
Bestimme die Umkehrabbildung einer Verschiebung um den Vektor 4 → a = ( 5 ) 3 Zum Beispiel: A(1|0|1) → A'(5|5|4) B(5|4|2) → B'(9|9|5) C(2|2|3) → C'(6|7|6)Lösung |
(1) Der Definitionsbereich von g und h ist Wf.
(2) g(f(x)) = x für alle x ε Df.
(3) h(f(x)) = x für alle x ε Df.
Um die Gleichheit der Funktionen g und h zu zeigen, müssen wir nachweisen:
g(y) = h(y) für alle y ε Wf.
Nachweis: Sei y ε Wf. Dann existiert x ε D f mit y = f(x). Nach (2) und (3) folgt: g(f(x)) = x = h(f(x)).
Die Umkehrfunktion von f‾ ist f, |
= d.h. f = f . |
h(f‾(y)) = y bzw. h(f‾(f(x))) = f(x)
Mit der Beziehung f‾(f(x)) = x folgt:h(x) = f(x) für alle x ε Df.
Somit: Die Funktion f erfüllt alle Bedingungen, um Umkehrfunktion von f‾ zu sein.
Zusammenfassung
Für die Funktion f und ihre Umkehrfunktion f‾ gilt stets: |
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Logisch ist kein Unterschied zwischen "für alle x gilt Aussage(x)" und "für alle y gilt Aussage(y)".
2 a) f(x)=x D = [0, ∞] W = [0, ∞] f f - - Umkehrfunktion f(x) =\/x Die Wurzelfunktion lernt man als erste nicht triviale Umkehrfunktion kennen. - "\/a ist die Zahl (nicht negativ!), deren Quadrat a ist." Wir prüfen die Bedingungen (B) bis (D): 2 - (B) y = x <=> x = \/y —— 2 (C) \/x = x - 2 (D) (\/y) = y x b) f(x) = 10 D = R W = (0, ∞) f f - Umkehrfunktion f(x) = lg x x > 0 "lg a ist die Zahl, mit der man 10 potenzieren muss, um a zu erhalten." x (B) y = 10 <=> x = lg y x (C) lg 10 = x Wissen alle (bis auf ein paar wenige)! lgx (D) 10 = x Weiß keiner (bis auf ein paar wenige)! x c) f(x) = e D = R W = (0, ∞) f f - Umkehrfunktion f(x) = ln x x > 0 "ln a ist die Zahl, mit der man e potenzieren muss, um a zu erhalten." x (B) y = e <=> x = ln y x (C) ln e = x Wissen alle (bis auf endlich viele)! lnx (D) e = x Weiß keiner (bis auf endlich viele)!
f: x |→ x2
Definitionsbereich Df = [-2;2].
Hätte diese Funktion eine Umkehrfunktion f‾, dann müsste gelten: f‾(f(1)) = 1 und f‾(f(-1)) = -1. D.H. f‾(1) = 1 und f‾(1) = -1. Das ist ein Widerspruch! f besitzt hier keine Umkehrfunktion! Das liegt daran, dass Damit eine Umkehrfunktion existiert, muss man also für alle x1, x 2 ε Df fordern: x1≠x2 => f(x1) ≠ f(x2) oder, was dasselbe bedeutet (logisch die Kontraposition) f(x1) = f(x2) => x1 = x2 (Hier Betonung auf der Implikation "=>") |
Definition |
f heißt ein-eindeutig (injektiv), wenn gilt: f(x1) = f(x 2) => x1 = x2 (*) |
Definition |
f heißt ein-eindeutig (injektiv), wenn gilt: f(x1) ≠ f(x 2) für alle x1 ≠ x2 |
In der Logik nennt man eine Wenn-dann-Konstruktion
Implikation .
Die Kontraposition
von
"Wenn A, dann B" ist "Wenn nicht B, dann nicht A".
Die
Kontraposition
von
"Wenn nicht A, dann nicht B" ist "Wenn B, dann A".
Jeweils beide Implikationen
sind äquivalent, d.h. ist die eine gültig, dann
auch die andere.
Eine ein-eindeutige Funktion ist umkehrbar, d.h. besitzt eine Umkehrfunktion f‾ mit Df‾ = Wf. |
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Eine Funktion f heißt
streng monoton steigend
(wachsend), wenn gilt: aus x1 < x2 folgt f(x1) < f(x 2), (hier < :"kleiner als") |
sie heißt
streng monoton fallend, wenn gilt:
aus x1 < x2 folgt f(x1) > f(x 2). |
Ein offenes Intervall in
R
ist zum Beispiel (-2,2) oder (0, ∞),
ein abgeschlossenes [-2,2] und
ein halboffenes (- ∞,0].
Intervalle sind "zusammenhängend", d.h. mit zwei Punkten sind auch alle
Punkte dazwischen im Intervall.
Der Nachweis der Monotonie mit Hilfe der Definition ist häufig zu kompliziert, mit Satz 5 jedoch einfach. Zuvor kommen wir auf einen wichtigen Satz zu unserem Thema zu sprechen.
Jede streng monotone Funktion ist umkehrbar. |
Die Funktion f sei auf einem Intervall definiert und dort differenzierbar. Dann gilt: Ist f'(x) > 0 bis auf endlich viele Ausnahmen auf endlichen Intervallen, dann ist die Funktion streng monoton steigend, also umkehrbar. |
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f'(x) > 0 bis auf endlich viele Ausnahmen auf endlichen Intervallen
hört sich kompliziert an, bedeutet
aber zum Beispiel: auf dem Intervall [-1000,1000] ist |
Der Umkehrschluss gilt jedoch nicht. Es gibt umkehrbare reelle
Funktion, die nicht monoton sind. (Diese sind zwangsläufig unstetig. Siehe
Satz 13)
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Aus | f(1) = 2 | f(0,5) = 0,53125 | f(0,9) = 1,49049 |
folgt umgekehrt: | f‾(2)=1; | f‾(0,53125) = 0,5 | f‾(1,49049) = 0,9. |
Unendlich oft ist Aufgabe: Berechne f‾(6)! Lösung: Wir suchen das x mit f(x) = 6, d.h. wir müssen folgende Gleichung lösen: |
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a) f(x) = 2x + 4. 1 Lösung: y= 2x + 4 => x = - y - 2. 2 Vertauschen von x und y ergibt: - 1 y = f(x) = -x -2 2 Damit ist auch bewiesen: f ist umkehrbar. D = W = R W = D = R f - f - f f |
x + 1 1 b) f(x) = —————— Asymptote y = - 2x - 4 2 (wichtig für W ) f x + 1 Lösung: y= —————— 2x - 4 => 2xy - 4y = x + 1 => x(2y - 1) = 4y + 1 4y + 1 => x = —————— 2y - 1 Vertauschen von x und y ergibt: - 4x + 1 y = f(x) = —————— 2x - 1 Damit ist auch bewiesen: f ist umkehrbar. 1 D = W = R \ {2} W = D = R \ {-} f - f - 2 f f |
2 c) f(x) = x x ε [-∞; 0] Im angegebenen Intervall ist f streng monoton fallend, also umkehrbar. 2 y = x ist eindeutig nach x ε [- ∞;0] auflösbar: - x = - \/y Vertauschen von x und y ergibt: - y = f(x) = - \/x —— - 2 Beachte: f(f(x)) = - \/x = - |x| = x für x < 0 und - - 2 f(f(x)) = (-\/x) = x für x > 0 |
Bemerkung: x für x ≥ 0 Nach Definition ist |x| = { . -x für x < 0 zum Beispiel: |5| = 5 und |-5| = -(-5) = 5. —— 2 Also ist für x < 0 \/x = |x| = -x, ———— 2 —— zum Beispiel \/(-5 ) = \/25 = |-5| = -(-5), nämlich 5.