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Südwestpresse 24.5.2024
Kilchberg

Kilchberger Feuerwehr-Partnerschaft: Am Anfang stand ein Witz


Die Feuerwehr Tübingen-Kilchberg und die Feuerwehrwache Kilchberg aus der Schweiz feiern ihre 50-jährige Partnerschaft.

Von Stefanie Weber

21.05.2024

Im Dreschschuppen Kilchberg wurde am Samstag die seit 50 Jahren bestehende Freundschaft der beiden Kilchberger Feuerwehren gefeiert. Seit 1974 verbindet sie neben dem Namen auch eine Partnerschaft. Damals fand zwischen der Feuerwehr Kilchberg am Zürichsee in der Schweiz und der Tübinger Feuerwehr Abteilung Kilchberg das erste offizielle Treffen statt.

Doch die Verbindung reicht bis ins Jahr 1956 zurück. Der erste Kontakt „ist eigentlich aus einem Witz heraus entstanden“, erzählte die Kilchberger Ortsvorstehende Bettina Koschtjan. In Kilchberg standen die Bürgermeisterwahlen an. Aus Spaß schickte ein 14-Jähriger den Wahlaufruf an das gleichnamige Kilchberg bei Zürich. „Der dachte sich: Da schreib ich jetzt mal hin“, so Koschtjan. Die Kilchberger in der Schweiz antworteten prompt, und seitdem besteht reger Kontakt zwischen den beiden Orten. Vor genau 50 Jahren gab es dann das erste persönliche Treffen.

Die Freundschaft zeichnet sich durch jährliche Einladungen zu den großen Hauptübungen, gegenseitige Besuche zu feierlichen Gelegenheiten und den stetigen Austausch aus. Der Kontakt ermöglicht den Tübingern einen Einblick in die Arbeit der Schweizer Kollegen. Die Feuerwehrwache wird dort weitestgehend durch Versicherungsleistungen finanziert. Dadurch stehen der Feuerwehr in der Schweiz als größtem Unterschied mehr finanzielle Mittel zur Verfügung. Das zeige sich in einer hochwertigeren Ausrüstung und technisch fortgeschrittener Ausstattung, die auch durch weniger Bürokratie einfacher zu ermöglichen sei.

Ein Fest wie das am Samstag soll neben aller Feierlichkeit auch dazu beitragen, für neue Mitglieder zu werben. Denn an diesen mangelt es der Freiwilligen Feuerwehr immer mehr, wie Abteilungskommandant Michael Bürker anmerkte. Das Ehrenamt bei der Feuerwehr sei mehr als ein Hobby und gehe mit viel Verantwortung einher: „Da geht es nicht, einfach mal keine Lust zu haben.“ Umso ehrenwerter sei die Tätigkeit: „Ich war schwer beeindruckt, was die auf sich nehmen in einem Ehrenamt“, meinte Koschtjan, die auch schon selbst bei einem Einsatz mit dabei war.

Die jüngsten Besucher des Festes zeigten sich begeistert vom Angebot der Feuerwehrwache. Sie durften schon einmal dem Umgang mit einem richtigen Feuerwehrschlauch ausprobieren oder sich auf einer Hüpfburg in Form eines Feuerwehrwagens austoben. Für eine umfangreiche Verpflegung war ebenfalls gesorgt: Kaffee und Kuchen, selbst gebacken von Mitgliedern der Feuerwehr und gemeinnützigen Vereinen, die die Feuerwehr unterstützen, Würstchen, Pommes und Getränke standen für die Gäste im Dreschschuppen bereit.

Korrektur von J.M. im Bericht steht 1954. Tatsächlich muss es heißen 1956.