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Kilchberg   Die liebens­werte Gemeinde
Sonntag, 9.10.2022, 11:00 Uhr Dorfscheune Kilchberg

Herbstlich, klassisch,
unterhaltsam

HOHENZOLLERN TRIO

von Mozart bis Tango

2022_10_09_05

Daniela Matheas (Violine) - Achim Braun (Violine/ Viola)
Ellen Winkel-Lim (Violoncello)

2022_10_09_10berb Meisterhaft bestritt das Hohenzollerntrio die Matinee in der Dorfscheune. Heitere Werke von F. A. Hoffmeister (1754 in Rottenburg geboren) und W. A. Mozart wechselten mit schwermütig scheinenden Sätzen von Mieczyslaw Weinberg und Achim Braun (Corona I und II genannt).

Im zweiten Teil glänzte das Trio mit kurzen herrlichen Stücken, z.B. den "Zigeunerweisen" oder den "Salzburger-Nockerl". Ein Tango - "Carmencita" von Hans Schittenhelm - und zwei Zugaben von Sibelius beschlossen das "herbstlich, klassisch, unterhaltsam" überschriebene Programm. Reingard Lüderitz begrüßte und dankte den Künstlern. 2022_10_09_20 2022_10_09_30mit_luederitz 2022_10_09_40 2022_10_09_50 Schade, dass die Matinee mit dem von 9.30 auf 11 Uhr verlegten Erntedankgottesdienst konkurrieren musste.

Text und Bilder: Dr. Klaus Mohr

Am 12. Oktober 2022 berichtete das schwäbische Tagblatt:

Das Hohenzollerntrio gastierte in Kilchberg

Rasant, experimentell, künstlerisch versiert - das sind nur einige der Attribute, mit denen das „EIDhenzollemtrio" am Sonntag sein 30-köpfiges Publikum aufhorchen ließ und zu regem Applaus veranlasste. Dabei kam die gut zu den drei Profi-Streichern passende Akustik der Kilchberger Dorfscheune dem Matinee-Konzert, zu dem der Verein Pro Kilchberg unter dem Motto „herbstlich, klassisch, unterhaltsam" eingeladen hatte, entgegen. Nach dem Einstieg mit Achim Brauns „Amaryl" führte Violinist Braun in das „Terzetto in D-Dur. ein, mit dem der im 19. Jahrhundert nach Wien ausgewanderte Rottenburger Franz Anton Hoffmeister erfolgreich „versuchte, den Geschmack der Zeitgenossen zu treffen." Zu herbholzigen Klängen wippten Füße und Köpfe bereits mit, als das fingerfertige und temperamentvolle Trio nur erst warmlief. Auf erzählende folgten melancholisch-schmachtende Passagen, wiederkehrend unterlegt von Ellen Winkel-Lim am Cello und spitz übersungen von Daniela Matheas' Violine. Etwas dissonanter und weniger eingängig beeindruckte der Auszug aus dem zweiten und dritten Satz des Streichertrios Opus 48 von Mieczyslaw Weinberg, andante und moderato assai gespielt. Technisch, mit Pizzicati und Bogenklopfen, doch auch stark erzählend ging es anschließend durch das Werk des schließlich nach Moskau ausgewanderten Juden. In Kombination mit der großformatigen Malerei von Kristina Negele-Holder schien aus den Klängen des Hoh.zollerntrios geradezu eine unwirkliche, eigene Welt in der Kilchberger Dorfscheune zu erwachsen. Nach dem Menuett aus Wolfgang Amadeus Mozarts Es-Dur-Divertimento (KV 563) kündigte Braun mit einem Augenzwinkern das Ende des „ernsteren Teils" des Vormittags an. Kitschfrei von Braun inszeniert, zauberten die folgenden „Zigeunerweisen" direkt ein Lächeln M einige Gesichter. Weitere Programmpunkte des pausenfreien Matinee-Konzerts waren Fred Raymonds „Salzburger Nuckeln" und luventino Rosas' „Über den Wellen".

mob


Info: Am Sonntag, 6.November, ist das Hohenzollerntrio von 11 Uhr an im Rottenburger Kino im Waldhorn zu erleben.