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dsm-Treffen in Berlin

Juli 2008

Bericht vom zweiten Treffen der Newsgroup de.sci.mathematik

Zeit: Freitag 11.7. bis Sonntag 13.7.2008
Ort: Berlin
Organisator: Alfred und Monika Flaßhaar

Teilnehmer:
Alfred Flaßhaar
Monika Flaßhaar
Jan Fricke
Gerhard Gut
Jutta Gut
Gottfried Helms
Annette Warlich
Stefan Kirchner
Ursula Kirschenhofer
Wolfgang Kirschenhofer
Joachim Mohr
Klaus Nagel
Hugo Pförtner
Brigitte Rosenthal
Rainer Rosenthal
Ingmar Rubin
Katrin Rubin
Kristiane Rubin
Armin Saam
Notburga Saam
Hero van Jindelt
Jens Voß
Sabine Voß


Gruppenbild


Es war erklärtes Ziel und herzlicher Wunsch von Alfred Flaßhaar, sich nach dem Treffen vor drei Jahren (in Überlingen) nun zum zweiten Mal in freundschaftlicher Atmosphäre zu begegnen. Gleich am ersten Abend, als die meisten bereits angereist waren und nach dem Abendbrot im "Bauernlümmel" noch einen Spaziergang im Stadtpark Lichtenberg gemacht hatten, wünschte er allen eine Gute Nacht und freute sich ausdrücklich über die "menschliche Begegnung im realen Leben".


Im Bauernlümmel bei der U-Bahnstation Samariterstraße Auf dem Schiff


Am Samstag konnten wir wie geplant mehr als drei Stunden mit dem Dampfer auf Spree und Kanälen durch Berlin fahren. Natürlich wurde eifrig fotografiert, aber noch natürlicher wurde eifrig diskutiert, weil sich mathematische Kniffeleien mündlich noch viel schneller mitteilen lassen als auf dem Weg über Newsgroup-Postings. Beim Dampfer fahren genau so wie beim Spaziergang am Abend zuvor bildeten sich immer gleich wechselnde Gruppen, die sich ähnlich weltfremd verhielten, wie das "normale" Menschen von Mathematik-Freaks erwarten. Jedenfalls schliesse ich das aus den Kommentaren meiner Frau Brigitte.

Am Samstagabend trennten sich die Wege der Fanatiker und ihrer Begleiterinnen, die mehr Freude an der grossen Stadt als an der noch grösseren Mathematik hatten. Die "Fanatiker" blieben im Hotel Kiez-Pension, das Alfred geschickt ausgesucht hatte. Im Frühstücksraum hatten er und Klaus Nagel alle Voraussetzungen geschaffen, damit der von Alfred so geheimnisvoll angekündigte "Vortrag von X über Y" stattfinden konnte. Wie schön, dass mit Joachim Mohr ein technisch versierter Mann neu in die Runde gekommen war, der schnell zwei Probleme beheben konnte.

Bevor ich auf den Vortrag von Klaus Nagel zu sprechen komme, möchte ich chronologisch korrekt vermerken, dass kurz zuvor beim Abendbrot eine überraschende Einladung von Hero van Jindelt ausgesprochen worden war. Für 2009 hat er bereits Vorbereitungen getroffen, dass das nächste dsm-Treffen auf Borkum stattfinden kann.

Der Vortrag von Klaus Nagel schilderte die Lösung des sogenannten Doppelgitter-Problems, das im Januar 2007 von Wolfgang Thumser in der Newsgroup gestellt worden war. Fast ein ganzes Jahr Forschung hat Klaus mit schönen Java-Animationen illustriert. Schrittweise hat er deutlich gemacht, wie man in der wirren Welt der Doppelgitter-Verbindungen Ordnung schaffen kann, hat die Thumser-Schranke (knapp grösser als 1), die Kosinus-Schranke (0.9) und schliesslich die Doppelgitter-Schranke (0.8557) systematisch hergeleitet und dann die Minimalität der letzteren bewiesen. Alfred Flaßhaar war ein wenig traurig, dass diese mathematische Perle nicht auch noch einem Überraschungsgast präsentiert werden konnte, den er extra dazu eingeladen hatte. Vielleicht ist es aber auch gut so, denn Klaus hat die Publikation der Arbeit in Vorbereitung und möchte bis zum Erscheinen der Arbeit eher keine weitere öffentliche Diskussion.

Die vom Stadtbummel heimkehrenden Nicht-Fanatikerinnen waren recht erstaunt, dass die Mathematik-Runde sich bereits aufgelöst hatte. Der Vortrag und die anschliessende Diskussion waren aber durchaus genug Anregung für den Abend gewesen.


Der Vortrag Reichstagskuppel


Am Sonntag wurde der Reichstag besucht, wobei unsere Führerin schon auf dem Weg vom Brandenburger Tor dorthin einiges Wissenswerte über Berlin zu erzählen wusste. Im Plenarsaal des Bundestages musste die Führerin schweigen, weil für mehrere Besuchergruppen gemeinsam ein humorvoller Vortrag zur Geschichte und Architektur des Reichstags gehalten wurde. Im Anschluss an den Vortrag wurde die riesige Glaskuppel auf dem Reichstag durchwandert und unsere Führerin erläuterte verschiedene markante Punkte Berlins, das von hier oben aus bestens zu sehen ist.

Mit dem Ende des Reichstagsbesuchs war auch unser offizielles dsm-Treffen beendet. Manche mussten sofort die Heimreise antreten, andere blieben noch für eine Weile zum Mittagessen beisammen und trafen sich sogar noch am nächsten Morgen im Hotel zum Frühstück, weil sie noch Besuche in Berlin machen wollten.

Von Alfred und Monika war noch zum gemütlichen Ausklang mit Kaffee und Kuchen geladen worden. Dort waren wir immerhin noch ein Grüppchen von fünf: Hugo, Jan, Klaus, Stefan und Rainer.

Wir fünf konnten uns gleich an Ort und Stelle herzlich bedanken für die Organisationsarbeit von Alfred und Monika. Im Trubel der Reichstagskuppel-Besucher war das eher schwieriger.

Darum als Ende meines Berichts nochmals im Namen aller Teilnehmer ein herzliches Dankeschön!
Rainer Rosenthal