Chor der Mönche
Wer sie nicht kannte, meinte am Samstagabend in der Kilchberger Dorfscheune
fünf Minuten nach Beginn, im falschen Konzert zu sein: Zuerst echtes Frömmeln
in Kutten, gregorianisch „audite nunc cantum novum” und bald legten die
Vier, die allesamt Familienväter sind, die Kutten und das Zölibatsgebot ab:
Sie bewunderten die schönen Männer in der Blüte ihres Lebens und besangen
schöne Frauen. Locker, gut schwäbisch, frivol, mit vielen Neuigkeiten auch
für uns alteingessene Schwaben sangen und erzählten die vier Musiker aus dem
Steinlachtal Wolfgang Vogt (Countertenor), Michael Niethammer (Tenor), Volker
Siegle (Bariton) und Herbert Carl (Bass), manchmal auch mit Tuba oder Gitarre
über Probleme mit dem Nahverkehr, die man in Bempflingen hat oder mit dem
Behördenformularkrieg oder über das Jodeln vielem mehr.
Für uns Schwaben soll die neue Steinlachtäler Mosthymne nicht
verschwiegen werden, von den insgesamt sieben Strophen sollen hier zwei wieder
gegeben werden, da sie so herzhaft erfrischend sind wie das Vesper mit
Schwarzwurst und anderen Köstlichkeiten, die Claudia Gerling, Gabi Kemmler,
Karin Revellio und Hildegard Rieder vorbereitet hatten:
Ein guter Most, ein Edelschmerz,
er ist des Schwabens Perle.
Der Wein erfreut des Menschen Herz
Der Wein erfreut des Menschen Herz
der Most den ganzen Kerle.
Und nachdem die Herstellung besungen wurde, ruht nun der Most im Keller:
Und am Dreikönig ist's so weit
du hälst dein Krügle drunter
da fließt es klar und gülden dahin
gerade so wie Mittelstrahlurin
so viel Geschmack! Ein Wunder!