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Rückblick auf die Geschichte der Dorfscheune und Arbeitseinsatz

2006 bis 2011 / Bilder Arbeitseinsatz im Februar und März 2011
Ausführlicher Bericht (PDF 1,6 MB) von K. Mohr

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Am Anfang war es ein Loch in der rechten, barocken Eingangstür der im Jahr 1745 erbauten Lehnsscheune, das im Jahr 2006 die Aufmerksamkeit der Ortsvorsteherin auf sich zog und der Versuch, dieses Loch durch den Eigentümer wieder reparieren zu lassen. Dabei stellte sich heraus, dass ein Großteil der zwei Besitzern gehörenden Scheune zur Zwangsversteigerung anstand. Diese Information ebenso wie der Hinweis eines Mitbürgers bei der Informationsveranstaltung zur Fortschreibung des städtebaulichen Rahmenplans, dass auch diese Scheune sich als Dorfgemeinschaftshaus eignen würde, führten zu einer intensiven Befassung mit dem denkmalgeschützten Gebäude.

Im Jahr 2007 erfolgte eine Vorankündigung der Zwangsversteigerung der Scheune durch die Bank und daraufhin der einstimmige Beschluss des Ortschaftsrates Kilchberg, den Antrag auf Erwerb der Scheune bei der Stadt zu stellen. Oberbürgermeister Palmer begrüßte die sinnvolle Umnutzung des denkmalgeschützten Gebäudes und schlug vor, den restlichen Teil der Scheune bereits im Vorfeld der Versteigerung zu erwerben. Dies gelang dank des Entgegenkommens des Besitzers und bei der Versteigerung am 23. April 2008 erhielt die Stadt den Zuschlag.

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Aufgrund eines Passus im Eingliederungsvertrag war es möglich, einen Teilerlös aus dem Verkauf des bei der Eingemeindung eingebrachten Grundstücks " Hinter den Gärten" für ein Dorfgemeinschaftshaus einzusetzen.

In den Jahren 2008 und 2009 wurde die Scheune durch Freiwillige unter Leitung von Ortschaftsrat Alexander Baumann in ca. 1.000 Arbeitsstunden geräumt und von dem auf Scheunenumbauten spezialisierten Architekten Gottfried Haefele eine Planung erstellt. Am 23.September 2009 wurde auf Anraten der Denkmalbehörde das Projekt Dorfscheune durch den Ortschaftsrat an den Förderverein PRO Kilchberg übergeben, weil nur ein Förderverein Zuschüsse aus Mitteln der Denkmalpflege erhalten kann. Am 24. September 2009 übernahm die Mitgliederversammlung von PRO Kilchberg als Bauherr für den Ort das Projekt Dorfscheune mit der Verpflichtung zur Bewirtschaftung und zur Bereitstellung für Vereine, Gruppen und Privatpersonen aus dem Ort sowie für Gemeindeanlässe wie Trauungen oder Wahlhandlungen. Eine Förderzusage von 34.000 Euro aus Mitteln der Landesdenkmalpflege liegt inzwischen vor.

Geprüft durch den Architekten wurde die Möglichkeit, im oberen Geschoss der Scheune einen größeren Raum statt des ca. 90 Quadratmeter großen, ebenerdig zugänglichen Mehrzweckraumes im Erdgeschoss für die Kilchberger Vereine auszubauen.

Die Brandschutzvorschriften sehen in diesem Fall vor, dass alle Balken feuerfest verkleidet werden müssen. Auch wäre der große Torbogen von innen nicht sichtbar erhalten geblieben. Deshalb entschieden sich Vereinsvorstände und PRO Kilchberg gegen diese Lösung.

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Wie vom Ortschaftsrat gewünscht, wurde bis Mitte 2010 von einer Gruppe aus Mitgliedern des Ortschaftsrats und von PRO Kilchberg ein Nutzungskonzept erstellt. Dieses kann auf der Verwaltungsstelle eingesehen werden. Am 10. Juni 2010 wurde der Bericht zur Dorfscheune im Verwaltungsausschuss zur Kenntnis genommen und die Finanzierung akzeptiert. Seit dem Verkauf der Grundstücke "Hinter den Gärten" anfangs des Jahres sind die Planungen in vollem Gange und eine Baugruppe, bestehend aus dem Bauleiter Eugen Finkbeiner, Karin Buck, Klaus Mohr und Gundi Reichenmiller organisiert die Arbeitseinsätze in Absprache mit dem Architekten. Orsvorsteherin Reichenmiller informiert die Fachabteilung Hochbau und Gebäudewirtschaft und den Ortschaftsrat über den jeweils aktuellen Stand und Eugen Finkbeiner stimmt mit dem zuständigen Leiter des Schülerprojekts ErKo der Geschwister-Scholl-Schule die Arbeiten ab, die die Schüler zusammen mit ihrem Lehrer leisten können. Die Schule hatte großes Interesse bekundet, bei diesem Projekt mitarbeiten zu können und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Inzwischen sind seit 2008 bereits fast 1 800 Arbeitsstunden geleistet worden und 7.000 Euro Spenden eingegangen. Allein seit Anfang Februar wurden 221 Stunden in zehn Arbeitseinsätzen geleistet.

An dieser Stelle sei allen engagierten Helferinnen und Helfern sowie den Nachbarn, die so entgegenkommend und hilfsbereit mitwirken, sehr herzlich gedankt. Erwähnt werden soll auch die bemerkenswerte Mithilfe der Jugendlichen, die mit ihrem kraftvollen Einsatz die Arbeiten ein gutes Stück voran gebracht haben. Dank gilt auch der Verwaltungsspitze und den Verantwortlichen der Fachbereiche Hochbau und Gebäudewirtschaft sowie Liegenschaften für die große Unterstützung.

Natürlich werden für den Umbau und die Einrichtung der Küche weitere Spenden benötigt, die steuerlich absetzbar sind. Spendenkonto bei der Kreissparkasse Tübingen BLZ 641 500 20, Kontonummer 12 65 77 2, PRO Kilchberg e.V. Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung!

Stand Januar 2012

Unter enormer Engagement vieler Helferinnen und Helfer wurden in 2 000 Arbeitsstunden gute Arbeit geleistet. Durch viele Aktionen wurden Mitbürger zu Spenden zum Ausbau unserer Scheune ermuntert. Die Spenden belaufen sich inzwischen auf rund 34 000 €.
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Stand Juli 2012


Die Scheune wurde im Juni 2012 fertiggestellt und konnte am 6.7. 2012 mit Oberbürgermeister Palmer und vielen weiteren Gästen, darunter auch den beiden Pfarrern von Kilchberg und Bühl und dem Vertreter der Partnergemeinde aus Kilchberg in der Schweiz feierlich eingeweiht werden.
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Dies wäre sicher nicht möglich gewesen, wenn nicht ehrenamtliche Helfer insgesamt 5 500 Stunden zur schnellen Fertigstellung beigetragen hätten. OB Palmer dankte jedem Helfer und der Ortsvorsteherin mit einer eigens gestalteten Dankesgabe.

Seither erfreut sich die Scheune steigender Beliebtheit zu privaten Feiern, (Nutzung siehe hier) dem sonntäglichen Scheunencafé und öffentlichen Vorträgen, wie zum Beispiel des Mundartschreibers und „Benefizschwätzers“ – so nennt er sich selber – Gerhard Raff am 7.9. 2012. Mit ungefähr 120 BesucherInnen war der Saal zum Bersten gefüllt.
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